Viele Menschen denken, das Leben eines Schmetterlings dauere nur kurz, verglichen mit dem langen Leben als gefräßige Raupe. Doch bei vielen Schmetterlingsarten ist es umgekehrt: Nach einer kurzen, aber intensiven Raupenphase folgt nach der Verpuppung ein ausgiebiges Falterleben. Manche Schmetterlingsarten durchqueren wie Zugvögel ganze Kontinente und legen Tausende Kilometer zurück.
Es ist hilfreich, sich Phasen im eigenen Leben als Schmetterlingszyklen vorzustellen: Nach einem anstrengenden Raupendasein, in dem Sie vor allem Dinge aufnehmen (z. B. in einer Ausbildung), folgt zunächst eine schmerzhafte Verpuppung (z. B. eine Prüfung) und dann das gelassene neue Leben mit neuen Schmetterlingsflügeln (z. B. beruflich in einer höheren Position).
So finden Sie vom Raupen- zum Schmetterlingsleben:
Schreiben Sie 5 Projekte auf, die Sie in Ihrem Leben noch verwirklichen wollen. Halten Sie sich dabei an folgende Grundsätze:
Aktiv statt passiv. Reagieren Sie nicht, sondern agieren Sie. Also nicht: „Ich möchte zum Abteilungsleiter befördert werden“, sondern: „Ich möchte die Abteilung leiten und nach meinen Vorstellungen umgestalten.“
Werden Sie der Drehbuchautor und Regisseur Ihres Lebens, nicht nur ein Schauspieler oder Kleindarsteller. Also nicht: „Ich will bei einer Nilreise mitmachen“, sondern: „Ich will vom Schiff aus Ägypten und den Nil entdecken.“
Glauben Sie daran, dass noch unentdeckte Fähigkeiten in Ihnen warten (Ihre „Flügel“), die Sie entdecken, ausbilden und einsetzen können. Also nicht: „Ich möchte, dass mir jemand Spanisch beibringt“, sondern: „Ich will weitgehend fließend Spanisch sprechen können.“
Beziehen Sie Ihren Partner mit ein
Eines der größten Probleme bei Veränderungen im Leben: Der Partner zieht nicht mit. Eine Frau, die nach der Kindererziehung ins Berufsleben zurück will, stößt bei Ihrem Mann auf Unverständnis. Ein Angestellter, der sich selbstständig machen möchte, findet keine Unterstützung von seiner Frau. Hier kann die Schmetterlingstechnik ausgesprochen hilfreich sein: Machen Sie Ihrem Partner klar, dass nach einer anstrengenden Raupenzeit die Schmetterlingsphase kommt: mehr Zufriedenheit, mehr Lebenssinn, wahrscheinlich auch ein verbessertes Einkommen. Legen Sie einen Zeitpunkt fest, zu dem spätestens die Raupenphase endet und Ihr Partner aufatmen kann. Wenn die Durststrecke länger dauert als vereinbart, darf Ihr Partner von Ihnen verlangen, dass Sie Ihren Plan ändern!
Zahlen Sie den Preis
Es gibt viele unproduktive Träume vom Glück: Lottogewinn, Erbschaft, „entdeckt werden“ – innerer oder äußerer Reichtum ohne Anstrengung. Die Schmetterlingstechnik lehrt Sie, dass es keinen Lohn ohne vorherige Mühe gibt. Sie lehrt aber auch, dass Sie einen Preis verdient haben. Wenn Sie Ihr ganzes Leben als beschwerliches Raupendasein empfinden, dann machen Sie etwas falsch. Am Ende jeder Anstrengung muss eine positive Gegenleistung stehen.
Als Gestalter Ihres Lebens haben Sie 5 grundsätzliche Möglichkeiten. Kreuzen Sie die an, die für Sie am besten geeignet erscheint:
1. Evolution
Es gibt Tätigkeiten, Gewohnheiten und Arbeitsfelder, die Sie sanft verändern können. Jammern, Nörgelei oder Ärger sind Verhaltensweisen, deren Energie Sie zur Ausbildung einer neuen, positiven Gewohnheit nutzen können. Beispiele: Sie bemühen sich um ein neues Arbeitsfeld in Ihrer bisherigen Firma; Sie ziehen innerhalb Ihrer eigenen Wohnung um, vertauschen etwa Arbeits- und Schlafzimmer.
2. Revolution
Fragen Sie sich: Was hilft mir, zu mir selbst zu finden? Welche Umstände hindern mich, meine eigene Identität zu leben? Entdecken Sie, welche Kräfte für einen Neuanfang in Ihnen schlummern! Beispiele:Sie ersetzen Ihren belastenden Arbeitsplatz durch einen neuen, der Ihre Fähigkeiten fördert und Ihnen Lebensfreude gibt; Sie ziehen um in eine neue Wohnung, die für Sie besser geeignet ist; Sie tauschen einen Mitarbeiter, der Sie ständig herunterzieht, aus.
3. Reduktion
Viele Menschen, die eigentlich ein positives, glückliches Naturell haben, überfüllen Ihr Leben mit Aktivitäten und Verpflichtungen. Hier kann die Raupenphase darin bestehen, Überflüssiges „wegzubeißen“, um danach leichter und einfacher als Schmetterling abzuheben. Beispiele: Sie beenden Mitgliedschaften in Gremien und Beratungskreisen; Sie geben eines Ihrer Hobbys auf; Sie geben alle Gegenstände weg, die Sie 2 Jahre lang nicht mehr benutzt haben.
4. Addition
Menschen, die sehr kontrolliert ihre tägliche Routine erfüllen und Veränderungen fürchten, können dagegen Ihr Leben am besten bereichern, indem sie etwas Neues beginnen, ohne das Gewohnte aufzugeben. Beispiele: Sie erlernen ein Musikinstrument; vor der Reise in ein fremdes Land lernen Sie dessen Sprache; Sie nehmen ein Ehrenamt an.
5. Metamorphose
Wie sich die Raupe in einen Schmetterling verwandelt, können auch Sie – mit ein wenig Fantasie – Dinge in Ihrem Leben verzaubern. Beispiele: Sie verlegen Ihr bisheriges Arbeitsgebiet ins Internet, machen etwa aus einem gedruckten Informationsmedium eine interaktive Website; Sie benennen Ihr Arbeitsfeld oder Ihre Abteilung in der Firma um, verbunden mit einer umfassenden Überholung der Arbeitsräume mit Farben, Pflanzen und einer Ruhezone; Sie ziehen sich so an, wie Sie sich am wohlsten fühlen, ohne Rücksicht auf die anderen.