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Σάββατο 17 Μαΐου 2008

BIENENSTERBEN IM RHEINTAL

Behörde nimmt Insektengift vom Markt
Für die Experten hat sich der Verdacht erhärtet:

Das Insektizid "Poncho" ist für das massenhafte Bienensterben im Rheintal verantwortlich. Das Nervengift wurde jahrelang gegen Pflanzenschädlinge eingesetzt - jetzt bleibt es bis auf weiteres verboten. Umweltschützer stellten Strafanzeige.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat den Verkauf und die Anwendung des Insektengifts "Poncho" gestoppt. Das Mittel war wegen des Bienensterbens in Baden-Württemberg in die Schlagzeilen geraten. Die Berliner Behörde gab am vergangenen Freitag bekannt, sie habe Zulassungen von insgesamt acht Saatgutbehandlungsmitteln zurückgenommen - darunter auch das von Bayer CropScience hergestellte Mittel mit dem Wirkstoff Clothianidin.

Der Landesverband der Badischen Imker sieht in dem Nervengift den Auslöser für das rasante Sterben von Bienenvölkern. Seit April waren auffallend viele Honigbienen in der Region zwischen Lörrach und Rastatt verendet. Das Insektengift wird gemäß EU-Verordnung von Landwirten verwendet, um Maispflanzen vor einem bekannten Schädling, dem westlichen Maiswurzelbohrer, zu schützen. Es erhielt nach Angaben des BVL im September 2004 die Zulassung in Deutschland.

Nach Ansicht von Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) mehren sich die Hinweise, dass der Wirkstoff Clothianidin eine wesentliche Rolle beim Massensterben der Bienen spiele, auch wenn die Zusammenhänge im Moment nicht abschließend geklärt seien. Anfang kommender Woche soll ein Expertengremium über das weitere Vorgehen entscheiden.

"Chemiekonzerne dürfen das Mittel ab sofort nicht mehr verkaufen, und Saatgutunternehmen dürfen keine Maissamen mehr damit behandeln", sagte Rolf Forster, Referent für Pflanzenschutzmittelanwendung und -kennzeichnung beim BVL, der Nachrichtenagentur AP. Lediglich die behandelten Maissamen, die bereits bei den Bauern sind, dürften noch gesät werden.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat angesichts des massenhaften Bienensterbens Strafanzeige gestellt. "Die Aussagen der Berufsimker über Schäden an ihren Völkern und die Fernsehbilder sind alarmierend", erläutert die BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender. Es bestehe der dringende Anfangsverdacht, dass Schäden an Tieren und Menschen beim Einsatz des giftigen Beizmittels in Kauf genommen worden seien. Möglicherweise seien neben den Honigbienen auch Wildbienen und Schmetterlinge betroffen.

amz/AP/dpa